Beiträge von Tom

    Nach 600km Autobahnfahrt hier mein Erfahrungsbericht:


    Der HDA (Highway Drive Assistent) arbeitet sehr zuverlässig. Egal ob 120, 130 oder 140 und egal ob reguläre Fahrspur oder Baustelle mit temporären (roten) Spuren statt weissen bzw. mit Spurverschwenkungen, er hält erstaunlich genau die Spur.


    Besonders gut ist, dass man einzelne Komponenten die beim HDA zusammenspielen einzeln aus- bzw. wieder dazuschalten kann. Beispiel: Wenn man in eine Baustelle kommt, wo man den Lenkradssistenten (automatische Lenkung) abschalten möchte, geht das getrennt vom Rest des HDA Systems (Spurhalte/Tempoassistent), wodurch man in der Baustelle nur die Lenkung übernehmen kann aber das Bremsen/Beschleunigen aufs eingestellte Tempo weiterhin dem EV9 überlassen kann.


    Auch ist es leicht den HDA kurz in bestimmten Fällen abzuschalten bzw. zu übersteuern. Offiziell abschalten geht mit Bremse leicht drücken oder den Drehregler links am Lenkrad DRÜCKEN. Ich habe aber festgestellt dass man auch einfach Gas geben kann zB um rasch einen Spurwechsel vorzunehmen der bei Automatik zu lange dauern würde und dann wieder vom Gas gehen, einordnen und den Assistenten wieder übernehmen lassen kann (er springt dann von selbst wieder an, man sieht das daran dass das Lenkradassistentsymbol wieder grün wird.


    Damit sind wir schon beim einzigen kleinen Nachteil des HDA. Er ist in bestimmten Situationen wo es um rasche Reaktion geht natürlich dem Menschen unterlegen. zB ist der Assistent sehr gewissenhaft bei Spurwechseln. Ich bin 300km fast nur HDA mit 130 gefahren und musste nur blinken um Spur zu wechseln. Ab dem Betätigen des Blinkers dauert es aber oft gefühlte 3-5 Sekunden bis er den Spurwechsel beginnt da er vorher checkt ob die Spur frei ist. Ich hatte den Abstandsassistenten vorher schon auf die geringste Distanz eingestellt aber er hielt immer noch grosszügig Abstand zum Vordermann. Soviel Zeit zur Prüfung hat man aber auf Autobahnen oft nicht, da man sonst nie an einem Schleicher auf der Mittelspur vorbeikommt, weil die Lücken der Überholenden sonst einfach nicht gross genug sind. Da muss man halt den HDA übersteuern (Gas geben und das Lenkrad selbst betätigen, der HDA wird dadurch in Teilen (Spurwechsel und Lenkradassistent) ausgeschaltet bis es dann wieder angeht, meist wenn man den Spurwechsel beendet hat. Die Beschleunigung ist selbst bei hoher Geschwindigkeit so stark dass man sofort überholen kann.


    Einmal musste ich in einer Baustelle den Lenkradassistenten deswegen ausschalten weil die Spurführung rechts so knapp an der Leitplanke und ständig gewellt war dass der Assistent ständig leicht das Lenkrad angepasst hat da er sich an den meanderartigen Spuren orientieren musste. Da musste ich ihn abschalten. Aber das ist in dieser Situation verständlich.


    Ein paar Mal hatte ich auch die Situation dass der HDA die Geschwindigkeit einer neuen Tempozone NICHT übernommen hat (zb Baustelle von 130 auf 100) und der EV9 stolz weiter gebrettert wäre, aber das lag daran, dass ich vor dem Losfahren die lästige Tempowarnung (auf blosse Information ohne Bimmeln) ausgeschaltet hatte und das killt offenbar diese automatische Tempoanpassung beim HDA gleich mit. Daher sollte man bei längeren Autobahnfahrten den Tempowarner wohl NICHT ausschalten. Habe gezielt im Manual nach Bestätigung dafür gesucht, aber noch nichts gefunden.


    Auch toll funktioniert hat in der Nacht der Fernlichtassistent. Vor allem die partielle Abschaltung des Fernlichts (keine Komplettabschaltung wenn man sich anderen Fahrzeugen von hinten nähert, aber Senkung/Eingrenzung so dass die Vorderleute nicht geblendet werden, hat toll funktioniert. Lichtausleuchtung ist auch schwer ok.


    Fazit: 600km tolle Assistenzleistung. 9 von 10 Sternen (kleiner Abzug für die lange Latenz-Zeit beim Spurwechsel. Auch fehlt mir eine Stelle wo ich den rechten Fuss ausruhen kann wenn ich ihn wegen des HDA länger weg vom Gas nehmen will. Das bewusste Weghalten vom Gas ist auf Dauer anstrengend. Ansonsten tadellose Leistung der Systeme uid sehr entspanntes Fahren wo man sich aufs Auto verlassen kann. Fremdvergleich: Tesla und VW ID4 bzw. 7 Fahrer haben mir erzählt dass sie öfter rechts ranfahren und das Auto neu starten müssen damit die ausgefallenen Assistenten wieder anspringen.


    Eure Erfahrungen/Tipps?

    Rückweg Salzburg nach Wien (295km) mit 3 Personen und leichtem Gepäck bei Sonnenschein, 21 Grad (Batterie zeigte "angemessene" Temperatur und 100% SOC Restreichweite wurde aufgrund der Hinfahrt vom Computer mit 420km berechnet, was bis zum Ende punktgenau halten sollte! Chapeau an den EV9 Computer!), kein Gegenwind, mehr bergab als bergauf auf dieser Strecke und siehe da - statt 27,5kwh am Hinweg hatte ich bei 130 HDA und teilweise sogar 135 nur mehr 22kwh/100km Verbrauch.


    Das Wetter und die Steigungen bzw. Wind machen einen Riesenunterschied. Wenn man komplett eben fährt sollten daher bei Sommertemperaturen und vollem (AT) Autobahntempo 420km Reichweite bei 100%SOC realistisch sein. Bei schlechteren Bedingungen weniger. Ich hatte auf der Hinfahrt praktisch Winterwetter und widrige Bedingungen und am Rückweg genau das Gegenteil. Differenz bei der Autobahn (130kmw) Reichweite somit zwischen worst case und best case (330km vs. 420km Reichweite) 90km oder 27%.


    Habe damit wertvolle Erfahrungen für die kommenden Sommerfahrten in den Urlaub gesammelt und bin insgesamt mit dem Ev9 Verbrauch sehr zufrieden. Die nächste Langstreckenfahrt habe ich mit 6 Personen und leichtem Gepäck, danach kommt 6 Personen mit Vollladung. Bin auf die Differenzen gespannt.

    Gestern in Salzburg wieder ein Erlebnis gehabt wie E Mobilität NICHT geht wenn die Ladesäulenbetreiber nicht mitdenken.

    Bringe das hier als Input für Neulinge:


    300kw „HPC“ der Salzburg AG in Salzburg Stadt mit 2 Plätzen. Komme dort im strömenden Regen mit 10% an und muss auf 100% laden für Rückfahrt nach Wien. Schließe als erster an, nach ca 10 Minuten kommt ein Tesla X Taxi zum Laden.


    1. kein Dach somit 1 Hand dauerhaft für Schirm blockiert. Die zweite muss Ladekarte zücken, Stecker hoch halten zum einrasten etc.

    2. sobald der Tesla lädt fällt mein Durchsatz auf 149,0kw. Das ist eine Shared Säule wo die 300kw aufgeteilt werden. Nachdem der Tesla auch >150kw kann bleibt für mich nur 150kw. Meine Zeit auf 100% steigt auf 57 Minuten. Zeitweise fällt Ladung auf 6kw! Gottseidank fährt der Tesla nach ca 25 Minuten weg. Ich bin wieder auf 75kw bei 73% SOC. Doch dann kommt ein ID7. Glück gehabt der kann nur 150kw und ich bin bei 90% SOC mit 45kw somit geht es sich zu zweit ohne Einschränkung aus und bin dann nach knapp einer Stunde fertig.

    3. die Doppelsäule hat den Screen auf der linken Seite des einen Standplatzes. Dadurch kann man weder beim starten sehen ob’s geht (muss den Plug hochhalten, wenn mein EV9 den Plug nicht deutlich hörbar einlocken und die Säule deutlich hörbar mit Gebläse starten würde wüsste man nicht ob es klappt) , noch hat man ausreichend Platz zum Screen um die Ladung zu starten wenn der 2. schon dort steht oder knapp parkt (ich musste die Seite ohne Screen nehmen wegen des Tankdeckels hinten rechts und des zu kurzen Ladekabels der Station). Die beiden Parkplätze sind nämlich sehr eng.


    Am Ende ging’s aber auf solche undurchdachte und unbedachte (im wahrsten Sinn) Säulen muss man sich einstellen.

    Hast du Tipps für eine Kofferraum-Box im EV9?

    Im Kofferraum hast Du ja keine Restriktionen. Ich habe die Box aber nach 2. Reihe Restriktionen ausgesucht, daher leider nein-ich kann keinen konkreten Tipp für den Kofferraum geben.


    Ich kann aber soviel sagen, dass ich zuerst nach echten Kompressorkühlboxen (um 600 Euro! geeignet für Camper) gesucht habe, diese aber zu "dick" und zu hoch für meinen Zweck in der 2. Reihe waren und daher auch zu teuer. Daher habe ich dann eine nicht ganz so stark kühlende Box mit 12V UND 230V Anschluss um ca. 70-100 Euro (mein Modell 79) gewählt. Es hätte noch kleinere Boxen gegeben (gleiche Dicke) aber dort passen nur kleine Flaschen hinein.


    Letzten Endes musst Du entscheiden, ob Du

    1) eine Kompressor Box (kann auch gefrieren, tw auch kochen), ist aber laut im Innenraum tw mit 60DB!

    oder

    2) eine NICHT Kompressor Box (kühlt nur ca. 1-2 Tage gut auf ein paar Grad, das reicht aber für lange Autofahrten und man kann Eisbeutel dazugeben, kann aber auch wärmen bzw. man tw die Temperatur anwählen)


    willst und wieviel Liter sie fassen soll bzw. welche Höhe bzw. Breite(ganze Flaschen, eigenes Fach für Essen, usw.)


    Ein erster Überblick hier im Test von 2021 (soviel hat sich technisch da nicht getan seither):

    Kompressor-Kühlboxen im Test - AUTO BILD
    Kompressor-Kühlboxen sind als Kühlschränke für Camper beliebt. AUTO BILD hat fünf Modelle getestet und bewertet. Die Ergebnisse!
    www.autobild.de

    Wir suchen eine für den 6 Sitzer, gibt es hier schon Erfahrungen?

    Ich habe nach längerer Recherche eine Kessler Kühlbox mit der minimalen zu findenden 22,5cm „Dicke“ gekauft (Foto, Höhe 43 damit große Flaschen aufrecht reinpassen und Breite 39cm) Die Dicke bzw Tiefe ist mMn das Schlüsselkriterium damit es auch bei Vollbelegung reinpasst. Dann die Höhe für Flaschen bzw Getränke.

    Bei 7 Vollbelegung passt das in den Kofferraum oder wenn der schon voll ist zwischen die Passagiere der 2. Reihe wo man wegen der Tiefe und verstelltem Fußraum der 2. Reihe immer noch in der 3. Reihe sitzen kann.


    Ich habe einen 7 Sitzer und weiß nicht ob das beim 6 Sitzer zwischen die Sitze passt. Das müsstest Du ausmessen.

    Hab es neulich auf der Autobahn mal geschafft, über ca. 50km nahezu komplett konstant 130km/h zu fahren (Tempomat und so gut wie kein Verkehr) und hab dabei den Zähler von Start bis Ende messen lassen. Am Ende hat er mir einen Verbrauch von 32kWh/100km angezeigt. Temperatur ca. 18 Grad, trockene Fahrbahn, Flachland. Durchschnittsverbrauch liegt bei mir nach 4000km insgesamt bei ca. 21kWh/100 bei grob 30% Stadt, 40% Land und 30% Autobahn (meist um die 120km/h).

    Das entspricht meinen Erfahrungen. Bei 130 habe ich auch ca 30-32kwh geschätzt (auch abhängig von Beladung, Gegenwind?, etc.). Wenn das jemand unterbieten kann ohne länger bergab zu fahren wäre ich für Tipps dankbar wie. Danke für Deinen Bericht!

    Bei mir sinds bis jetzt 8800km, davon ca. 5000km Autobahn auf Langstrecke zwischen 120 und 140km/h (wo das dann ging). Das ganze mit 22,4kwh/100km.


    Ich denke, das ist für die Größe und das Gewicht in Ordnung.

    Das ist spitze.


    Würde mich für Details Deiner Einstellungen (Mode, Rekuperation, HDA ja/nein und spart das was wenn an?) interessieren, da ich in den nächsten 2 Monaten öfter Langstrecke fahre, wie Du diese extrem guten Werte bei Tempo 120-140 auf Autobahnen schaffst. Ich kalkuliere aufgrund früherer Erfahrung (allerdings im Winter daher runtergerechnet mit 26kwh/100 für 120 und mindestens 30kwh/100 bei 130). Du liegst eher bei 24-25 für beides im Schnitt (da Du ja bei 22.4 fast 60% auf Autobahnen fährst).